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Fazit Sanierung zum Effizienzhaus-70

Autorenbild: Peter RixPeter Rix

In meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich über unsere Erfahrungen mit unserem Reihenendhaus berichten, das wir im Zeitraum von März bis November 2022 zu einem Effizienzhaus-70-EE kernsaniert haben. Das ursprünglich 1970 erbaute Wohngebäude in Memmingen wurde umfassend modernisiert, um sowohl den Wohnkomfort als auch die Energieeffizienz signifikant zu steigern. Ziel war es, ein energieeffizientes Zuhause zu schaffen, das durch den Einsatz moderner Technik und nachhaltiger Energienutzung die Umwelt schont, die Energiekosten reduziert und einen hohen Wohnkomfort bietet.


Das Ergebnis: Ein Plusenergiehaus, das im Jahr mehr Energie erzeugt, als es selbst verbraucht. Die PV-Anlage hat 2024 8.198 kWh produziert. Insgesamt haben wir 5.813 kWh verbraucht.

 

Süd-Ansicht vor und nach Sanierung zum Effizienzhaus
Süd-Ansicht, links vor Sanierung, rechts nach Sanierung

Ablauf und Umfang der Sanierung

Die Herausforderung bestand darin, Opas Reihenendhaus von 1970 mit Öl-Heizung in ein modernes, energieeffizientes Gebäude umzubauen. Dies erforderte eine umfassende Modernisierung der Gebäudehülle und der Haustechnik. Um den heutigen Bedürfnissen einer 4-köpfigen Familie gerecht zu werden, wurde außerdem die Wohnfläche um den ehemaligen Balkon erweitert sowie das Erdgeschoss und Obergeschoss neu strukturiert. Im Obergeschoss konnte durch die Erweiterung zwei gleichwertige Kinderzimmer, ein Elternschlafzimmer sowie ein großzügiges Badezimmer realisiert werden. Im Erdgeschoss entsteht das Herzstück des Hauses - eine großzügige Küche mit einem hellen Wohn- und Essbereich.


Im Rahmen der Kernsanierung wurde das Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut. Im Obergeschoss wurden alle Wände entfernt, um eine optimale Umstrukturierung zu ermöglichen. Die Südwand wurde, nach statischer Abfangung mit Stahlträgern und Stahlstützen, entfernt. Die neue Holzständerwand wurde auf ein neues Fundament aufgesetzt.


Um den Energiebedarf des Gebäudes deutlich zu senken, wurde die oberste Geschossdecke mit einer Holzfaser-Zwischensparrendämmung und einer Holzweichfaserplatte gedämmt. An die Außenwände wurden 18-cm-Holz-ständer befestigt, der Zwischenraum mit Holzweichfaser gefüllt und 6-cm-Holzweichfaserplatten als Putzträgerplatten montiert. Die Kelleraußenwände wurden abgedichtet und mit einer Perimeterdämmung bis zur Bodenplatte gedämmt. Durch die Dämmung des Kellerbodens mit einer 4 cm PU-Dämmung ist der Keller innerhalb der thermischen Hülle und wird als Garderobe und Hauswirtschaftsraum genutzt. Die Fenster wurden als innen- und außen flächenbündige Holz-Alu-Fenstern ausgeführt. Als Sonnenschutz werden außenliegende Textilscreens eingesetzt.


Der Wärmebedarf für Warmwasser und Heizung wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe gedeckt. Im Erdgeschoss und Obergeschoss wird die Wärme mittels Fußbodenheizung übergeben. Im Keller wurde, aus Platzmangel, eine Wandheizung verbaut. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Enthalpiewärmetauscher sorgt für eine dauerhafte Belüftung aller Räume und ein behagliches Raumklima.

 


Gebäudedaten

Baujahr: 1970

Sanierungsjahr: 2022

Energetischer Standard: A+ / Effizienzhaus 70-EE / Plusenergiehaus

Wohnfläche: 108 m²

Beheizte Nettogrundfläche: ca. 176 m² (inkl. Keller)

Raumtemperatur Winter: ca. 21-23°C im gesamten Haus

Raumtemperatur Sommer: ca. 21-25°C Im gesamten Haus

Gebäude-Heizlast: 4,4 kW bei -16°C

Heizung: Luft-Wasser-Wärmepumpe

 

Energieverbrauch 2024

Insgesamt haben wir 5.813 kWh Strom benötigt. Davon konnte von der PV-Anlage direkt 2.385 kWh (41 %) abgedeckt werden. Somit mussten wir 3.418 kWh (59 %) zukaufen. Von den 5.813 kWh entfallen 3.546 kWh auf den Haus-haltsstrom, 2.017 kWh auf die Wärmepumpe und 240 kWh auf die Lüftungs-anlage.

Durch den PV-Strom kann übers Jahr 46% des Haushaltsstroms direkt von der PV-Anlage gedeckt werden. Für die Wärmepumpe beträgt die direkte Deckung durch die PV-Anlage 30%.

 

Diagramm Stromverbrauch/-erzeugung nach Sanierung
Diagramm Stromverbrauch/-erzeugung im Jahr 2024

Energiekosten 2024

Durch den Zukauf von 3.418 kWh betragen die Energiekosten insgesamt ca. 1.085,- € (28 Ct/kWh, 10,71 €/Monat Grundgebühr). Für die Überschussein-speisung des PV-Stroms erhalten wir 476,- € (8,2 Ct/kWh). Dies bedeutet unterm Strich belaufen sich die Ausgaben für Strom auf 610,- € pro Jahr bzw. 51,-€ pro Monat. Für den Betrieb der Anlagentechnik (Heizung und Lüftung) mussten wir ca. 1.513 kWh Strom zukaufen. Daraus resultieren Heizkosten in Höhe von 425,-€ pro Jahr, bzw. 36,-€ pro Monat (vor Abzug der Einspeisevergütung).

Würde keine PV-Anlage zur Verfügung stehen, betrügen die Heizkosten ca. 632,-€ pro Jahr, bzw. 53 € pro Monat.

 

Diagramm Stromverbrauch für Wärmepumpe Lüftung Haushaltsstrom nach Sanierung
Diagramm Stromverbrauch 2024 für Wärmepumpe / Lüftung / Haushaltsstrom

Fazit

Durch die umfangreiche energetische Sanierung entstand ein Plusenergiehaus, das im Jahr mehr Energie erzeugt, als es benötigt. Mit Energiekosten von 51 € pro Monat für Wärmepumpe, Lüftung und Haushaltsstrom sind die laufenden Kosten sehr niedrig. Außerdem wird durch den hohen energetischen Standard und die Anlagentechnik ein hoher Wohnkomfort ermöglicht. Die Wohlfühltemperatur wird in allen Räumen dauerhaft erreicht.

 

Ausblick

Im Januar 2025 wird sowohl eine Wallbox für ein E-Auto installiert sowie ein Batteriespeicher mit 6,6 kWh angeschlossen.


Ost-Ansicht vor und nach Sanierung
Ost-Ansicht, links vor Sanierung, rechts nach Sanierung

 
 
 

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