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AutorenbildPeter Rix

Der energetische Dreisprung: Der Schlüssel für nachhaltige und energieeffiziente Gebäude

Willkommen zu unserem ersten Blogbeitrag! Als Energieeffizienz-Experte möchte ich heute den sogenannten energetischen Dreisprung vorstellen. Dieser besteht aus den drei zentralen Prinzipien: Suffizienz, Effizienz und Konsistenz. Diese Prinzipien bieten eine umfassende Strategie, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu minimieren und die Nachhaltigkeit zu maximieren. Lassen Sie uns diese Konzepte näher betrachten.



1. Suffizienz: Was ist wirklich notwendig?


Suffizienz ist der erste Schritt im energetischen Dreisprung und bezieht sich auf die Reduktion des Energieverbrauchs durch bewusste Entscheidungen über den tatsächlichen Bedarf. Hier geht es darum, sich die Frage zu stellen: Was ist wirklich notwendig?


Größe der Wohnfläche pro Person:

In Deutschland beträgt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person etwa 47 Quadratmeter. Durch eine bewusste Reduktion der Wohnfläche kann der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden. Kleinere Wohnflächen benötigen weniger Heizenergie und bieten weniger Fläche für Wärmeverluste.


Mehrfachnutzung von Räumen:

Die flexible Nutzung von Räumen kann ebenfalls zur Suffizienz beitragen. Ein Gästezimmer, das auch als Büro genutzt wird, oder ein Gemeinschaftsraum, der vielfältige Zwecke erfüllt, kann die benötigte Gesamtfläche reduzieren.



2. Effizienz: Energieverluste minimieren!


Der zweite Schritt des energetischen Dreisprungs fokussiert sich auf die Effizienz, also die bestmögliche Reduktion von Energieverlusten. Effizienz bedeutet, dass die vorhandene Energie so genutzt wird, dass möglichst wenig davon verloren geht.


Kompaktheit des Gebäudes:

Ein kompaktes Gebäude mit geringerer Außenfläche im Verhältnis zum Volumen minimiert Wärmeverluste und senkt den Heizenergiebedarf erheblich.


Wärmebrücken minimieren:

Wärmebrücken sind Stellen, an denen Wärme verstärkt entweicht, was den Energieverbrauch erhöht und Schimmelbildung fördern kann. Durch eine sorgfältige Planung einer durchgehenden Dämmebene können diese Verluste reduziert und die Energieeffizienz des Gebäudes gesteigert werden.


Dämmung:

Eine der effektivsten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ist die Dämmung. Durch eine gute Dämmung der Gebäudehülle (Dach, Wände, Fenster, Türen) können Wärmeverluste erheblich reduziert werden.


Luftdichtheit:

Eine hohe Luftdichtheit verhindert unkontrollierte Luftströmungen durch Risse und Spalten, wodurch Wärmeverluste minimiert und der Heizenergiebedarf gesenkt wird. Dies schützt nicht nur vor Schimmel und Bauschäden, die durch Feuchtigkeit und Kondensation entstehen können, sondern verbessert auch den Wohnkomfort und die Luftqualität. Eine durchgehende Luftdichtheitsebene ist daher essenziell für eine effiziente und nachhaltige Energienutzung.


Heizungssysteme:

Moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen, nutzen die eingesetzte Energie wesentliche effizienter als Heizkessel. Zudem sollten Wärmespeicher- und Wärmeverteilsystem so geplant werden, dass Wärmeverluste bestmöglich vermieden werden.


Lüftungssysteme:

Kontrollierte Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass frische Luft in Haus kommt, ohne dass dabei viel Wärme verloren geht.



3. Konsistenz: Nachhaltige Ressourcen nutzen!


Der dritte und letzte Schritt ist die Konsistenz. Hierbei geht es darum, die notwendigen Ressourcen möglichst nachhaltig und aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen.


Nachhaltige Baustoffe:

Schon bei der Planung eines Gebäudes sollte auf nachhaltige Materialien geachtet werden. Nachwachsende Rohstoffe, wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, oder Recyclingmaterialien tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zu verringern und die Umwelt zu schonen.


Solarenergie:

Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder an der Fassade können einen großen Teil des Strombedarfs decken und überschüssigen Strom ins Netz einspeisen.


Wärme aus erneuerbaren Quellen:

Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen oder Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung. Wärmepumpen nutzen Umweltwärme um daraus Heizwärme oder Warmwasser zu erzeugen. Je höher die Temperatur der Umwelwärme ist, umso effizienter ist eine Wärmepumpe. Als Umweltwärme kann Geothermie, Grundwasser, Abwasser, PVT-Kollektoren, Außenluft, Abluft, ect. genutzt werden.



Fazit

Der energetische Dreisprung – Suffizienz, Effizienz und Konsistenz – bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um Gebäude energetisch zu optimieren und nachhaltig zu gestalten. Durch die bewusste Reduktion des Bedarfs, die Minimierung der Energieverluste und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie nachhaltiger Baustoffe können wir gemeinsam einen großen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten.



Energetischer Dreisprung: Suffizienz, Effizienz, Konsistenz
Energetischer Dreisprung

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1 commento

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Ospite
15 giu
Valutazione 5 stelle su 5.

Interessanter Blog-Artikel. Leider zielen das GEG sowie die aktuellen Förderungen hauptsächlich auf den Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Heizung ab (65% EE-Anteil), statt Anreize zu schaffen, dass erstmal der Energiebedarf gesenkt wird.

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