Energieeffizienz muss nicht teuer sein. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie bereits Wärmeenergie sparen, ohne große Investitionen tätigen zu müssen. Hier sind 13 Tipps für ein energieeffizientes und komfortables Einfamilienhaus:
1. Stoßlüften statt Dauerlüften:
Statt die Fenster den ganzen Tag gekippt zu lassen, lüften Sie lieber viermal täglich für ca. 5 Minuten stoßweise. Dabei öffnen Sie alle Fenster weit, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen, ohne dass die Wände auskühlen. So bleibt die Wärme in den Bauteilen und die kalte Außenluft erwärmt sich schnell. Durch eine gute Belüftung kann Schimmelproblemen vorgebeugt werden. In einem Badezimmer ist eine Lüftung direkt nach der Dusche bzw. nach einem Bad sinnvoll sowie ca. eine halbe Stunde später, wenn die Luft die Feuchte von den Wänden aufgenommen hat. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich an einem Hygrometer ablesen. Übersteigt die Luftfeuchtigkeit in der Heizperiode 60%, sollte gelüftet werden.
2. Heizkörper entlüften:
Wenn Ihre Heizkörper gluckern oder nicht mehr richtig warm werden, ist es Zeit zum Entlüften. Dadurch wird eingeschlossene Luft entfernt, sodass das Heizwasser ungehindert zirkulieren kann und die Heizleistung verbessert wird. Sollten trotz Entlüftung Heizkörper nicht ausreichend warm werden, ist es Zeit für einen hydraulischen Abgleich vom Heizungsfachmann. Hierbei wird das gesamte Heizungssystem eingestellt, damit jeder Heizkörper mit der notwendigen Heizwassermenge versorgt wird. Außerdem wird hierbei die Vorlauftemperatur sowie die Heizkurve vom Fachmann angepasst.
3. Freie Heizkörper:
Achten Sie darauf, dass Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden. An freien Heizkörpern kann die Raumluft besser zirkulieren. Außerdem kann die Wärmestrahlung des Heizkörpers in den Raum strahlen, wodurch sich der Komfort erhöht und weniger Energie benötigt wird, um den Raum angenehm zu temperieren. Zur Optimierung der Wärmeverteilung können auch Heizkörperventilatoren nachgerüstet werden. Hierdurch wird die Luftdurchströmung des Heizkörpers erhöht, wodurch die Raumluft schneller erwärmt wird und die Vorlauftemperatur des Heizungsystems kann hierdurch insgesamt abgesenkt werden, da die Leistung des Heizkörpers erhöht wird.
4. Räume richtig temperieren:
Nutzen Sie programmierbare Thermostatventile, um die Raumtemperatur bedarfsgerecht zu steuern. Durch programmierbare Thermostatventile können die Raumtemperaturn entsprechend Ihres Tagesablaufes anpassen. Somit erhöhen Sie zum einen den Komfort und sparen gleichzeitig Energie. Wohnräume sollten auf 20-22 Grad Celsius beheizt werden, während in Schlafzimmern 16-18 Grad Celsius ausreichend sind. Jedes Grad weniger spart etwa 6% Heizkosten. Temperaturen von unter 16°C sollten in Wohnräumen vermieden werden, da sonst die warme Luft aus den Nachbarräumen zu einem hohen Feuchteeintrag und Schimmelproblemen führen können.
5. Vorlauftemperatur der Heizung absenken:
Senken Sie die Vorlauftemperatur Ihrer Heizung weitestgehend ab. Eine niedrigere Vorlauftemperatur bedeutet, dass das Wasser, das durch Ihre Heizkörper zirkuliert, weniger stark erhitzt wird, was den Energieverbrauch senkt. Dies kann oft ohne Komfortverlust durchgeführt werden. Sollte selbst an kalten Wintertagen eine Vorlauftemperatur von 55°C ausreichen um die Räume auf die gewünschte Temperatur zu beheizen, ist dies ein Indikator dafür, dass das Gebäude für einen Effizienten Einsatz einer Wärmepumpe geeignet ist, ohne dass am Heizungssystem viel angepasst werden muss.
6. Heizung bei Abwesenheit herunterdrehen:
Drehen Sie die Heizung herunter, wenn Sie das Haus verlassen oder über Nacht. Mit programmierbaren Thermostaten können Sie die Temperatur automatisch absenken und wieder erhöhen, sodass es warm ist, wenn Sie es brauchen, und Energie gespart wird, wenn nicht.
7. Zeitschaltuhr bei der Zirkulationspumpe einstellen:
Stellen Sie die Zeitschaltuhr Ihrer Warmwasserzirkulationspumpe so ein, dass sie nur dann läuft, wenn Warmwasser tatsächlich benötigt wird. Meist reicht es aus, wenn die Zirkulationspumpe im Bedarfszeitraum 15 Minunten läuft und dann wieder 15 Minuten pausiert. Hierdurch werden die Wärmeverluste durch das Umwälzung des Warmwassers durch das gesamte Haus sowie der Energieverbrauch der Pumpe reduziert.
8. Bewusster Umgang mit Warmwasser:
Warmwasserverbrauch ist ein erheblicher Wärmeverbrauch. Ein Vollbad verbraucht etwa dreimal so viel Warmwasser wie eine Dusche, daher sollte eine Dusche einem Vollbad vorgezogen werden. Installieren Sie außerdem wassersparende Duschköpfe oder Durchflussbegenzer, um den Wasserfluss zu reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten.
9. Türen niedrig beheizter Räume geschlossen halten:
Halten Sie die Türen von Räumen, die weniger beheizt werden, stets geschlossen. So verhindern Sie, dass warme Luft aus beheizten Räumen entweicht und in kältere Räume abfließt, wodurch der Heizbedarf in den Wohnräumen steigt.
10. Offene Treppenhäuser abtrennen:
Offene Treppenhäuser verursachen oft hohe Energieverluste sowie Unbehagen. Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft fällt nach unten. Hierdurch entweicht zum einen die warme Luft dem Wohnraum und zum anderen entsteht durch den Kaltluftabfall ein Luftzug. Trennen Sie deshalb am besten das Treppenhaus ab. Entweder Sie hängen einen schweren Vorhang auf oder Ihnen ist es möglich das Treppenhaus baulich, z.B. durch eine Tür abzutrennen. Hierdurch können Sie die Wärme im Wohnbereich halten. Diese einfache Maßnahme kann erheblich zur Reduktion des Wärmebereichts beitragen und gleichzeitig den Komfort erhöhen.
11. Luftdichtheit von Fenstern und Türen verbessern:
Mit einfachen Mitteln wie Zugluftstoppern oder speziellen Dichtungsbändern können Sie die Luftdichtheit Ihrer Fenster verbessern und Zugluft reduzieren. Das hält die Wärme besser im Raum und spart Heizenergie.
12. Rollläden nutzen:
Lassen Sie abends Rollläden herunter, um eine zusätzliche Isolierschicht vor den Fenstern zu schaffen. Der Rollladen selbst sowie die ruhende Luftschicht zwischen Rollladen und Fenster wirkt hierbei wie eine Dämmung vergleichbar wie eine Thermoskanne. Diese Methode hilft besonders bei älteren oder undichten Fenster die Wärmeverluste zu reduzieren.
13. Monitoring:
Nutzen Sie einfache Monitoring-Lösungen, um Ihren Energieverbrauch im Blick zu behalten. Smart-Meter oder Energiemonitoring-Apps können Ihnen helfen, Verbrauchsspitzen zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um den Energieverbrauch zu senken. Auch das regelmässige Ablesen und Dokumentieren von Zählerständen führt zu einer Übersicht, wann wieviel Energie verbraucht wird. Hierdurch können Sie ein Gespür für Ihren Verbrauch entwickeln und Sparmaßnahmen identifizieren.
Fazit
Durch die Umsetzung dieser 12 einfachen Tipps können Sie Ihren Energieverbrauch reduzieren, Kosten sparen, die Umwelt schonen und gleichzeitig den Komfort erhöhen. Probieren Sie es aus und machen Sie den ersten Schritt in Richtung energieeffizientes Wohnen!
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